Als nächster Schritt stand die Montage der Türen an…
Mit der Multi Blue Bohrschablone von Hettich war das schnell erledigt. Die Schablone einfach mittels der zwei Kunststoffzapfen in die System 32 Bohrungen am Korpus einhängen…
…dann die Türe an die Schablone heranschieben. Somit ist schon mal ein gleichbleibender Abstand zwischen Tür und Korpus gewährleistet. Die Türe dann noch in der Höhe ausrichten und an den vorgesehenen Stellen an der Schablone die Ø 36 mm Bohrungen für die Topfbänder markieren.
Auf dem WABECO-Bohrständer mit Tiefenanschlag und dem FAMAG Bohrmax Forstnerbohrer werden dann die drei Löcher pro Tür gebohrt. Eigentlich hättten für diese Türhöhe auch zwei Topfbänder gereicht. Ich wollte hier aber ein wenig auf Nummer Sicher gehen, damit die Türen besser „in Form“ bleiben, da es nicht ganz auszuschließen ist, das der Schrank am Rand der Terrasse ein wenig mehr Feuchtigkeit abbekommt. Ob sich diese Vorgehensweise bewährt, wird sich in den nächsten Monaten zeigen.
Vor dem ölen montiere ich „zur Probe“ alle Beschlagteile,
nicht das es hinterher noch ein ungewolltes „Hoppala“ gibt. Topfbänder, Böcke und Fachbodenträger sind aus dem HETTICH-Sortiment.
Dann ging es an die Herstellung von Leimholz für die Deckelplatte. Diese habe ich auch wieder, wie schon das Material für den Korpus, aus 24 mm Terrassendielen gefertigt. Aushobeln, verleimen, Dickenhobeln…aber, das hatten wir ja schon…
…geschliffen bis Korn 240…
…runde Ecken mit einem Radius von 40 mm auf der Vorderseite und leichte Rundungen an den umlaufenden Kanten an der Oberseite waren gewünscht . Damit ist auch dieses Teil bereit, geölt zu werden.
Da ich für die sechs Einlegeböden in 12 mm Stärke nicht wirklich 24er Dielen zerschneiden wollte, habe ich mich dazu entschlossen, einfach 12 mm Birke-MPX zu verwenden und auf der Vorderseite Echtholz-Umleimer in Lärche anzubringen. Das wollte ich ja schon länger mal ausprobieren. Nur….es war kein 12 mm MPX mehr zu finden, das von der Größe her gepasst hätte…
Zum Holzhändler meines Vertrauens wollte ich jetzt wegen der einen Platte auch nicht fahren, zumal ich meinen großen Kastenanhäger schon winterfest eingemottet hatte.
Also, Augen zu und durch…und ab in den nächsten Baumarkt. Und was soll ich sagen? Ich wurde, mal wieder, nicht enttäuscht… Nachdem ich dem Cowboy an der „guten Striebig Säge“ erklärt hatte, was ich den von Ihm will, begann er sein grausiges Handwerk…
als er nach einer gefühlten Ewigkeit mit seinem „Werk“ fertig war, musste ich leider meine Bedenken anmelden, was seinen Umgang mit der „Striebig“ anbelangt. Von meinem Vorschlag, ein neues Sägeblatt einzulegen, wollte er partou nix wissen… Nach einem saftigen Preisnachlass hab ich die angekokelten Teile dann mitgenommen. Gut nur, das ich die Maße umlaufend um 2 cm größer gewählt hatte, so konnte ich daheim noch die schlimmsten Stellen nachsägen.
Nach diesem lehrreichen Intermezzo im Baumarkt meines Mißtrauens, wieder zu Hause angekommen, habe ich erstmal aus einem 22 mm Lärchen-Reststück mit der TKS einige Streifen in 5 mm Stärke abgeschnitten.
Dann wieder, wie gewohnt, der „Verleimaufbau“. Nur noch zum Verleimen benötigte Teile befinden sich im unmittelbaren Arbeitsbereich. Das erspart Stress und Sucherei…mir zumindest…:-)
Zum Anbringen der Umleimer verwende ich meine Bessey-Korpuszwingen. Um die Umleimer später schön am Frästisch bündig fräsen zu können, sollten sie auf beiden Seiten des Einelgebodens überstehen. Wenn ich jetzt meine 72 + 1 Bessey-Einhandzwingen verwenden würde, müsste ich hier erst kleine Abstandshalter unter den Fachboden legen.
Bei den Korpuszwingen erledigen das die mitgelieferten Abstandsklötzchen, die sonst entweder die Zwinge auf dem Tisch stabilisieren oder das zu verleimende Werkstück von der Schiebeschiene trennen sollen.
Noch eine „fette“ Beilage dazugepackt und schon funktioniert die Verleimerei vollkommen stressfrei. Auf diese Art gibt es auch kein Verrutschen des Umleimers. So kann ich immer 2 Fachböden auf einmal „bestücken“. So im Nachhinein betrachtet hätte ich auch immer zwei Fachböden auf einmal verleimen können. Manchmal sieht man einfach den Wald vor lauter Bäumen nicht…:-) Nach jeweils 30 Minuten Trockenzeit kommen die nächsten zwei usw.
Irgendwie hab ich vom bündigfräsen kein Bild gemacht, aber, das könnt ihr euch bestimmt auch so vorstellen. Die Fachböden haben hier noch 10 mm „Überbreite“, die ich später noch mittels der TKS auf Endmaß getrimmt habe, damit auch die Abschlusskanten „sauber“ aussehen.
Dann noch schnell, ebenfalls auf dem Frästisch, die Kanten der Umleimer noch ein wenig runder gestaltet und schon sind wieder ein paar Teile fertig für die letzte Ölung.
Dann musste ich mich noch mit einem anderen Problem, das die Füllungen meiner Türen betraf, beschäftigen. Leider hat Lärcheholz einen hohen Harzanteil, der sich in unschönen Einschlüssen bemerkbar macht. Ich habe natürlich versucht, diese „Fehlstellen“ so gut es ging auf die Innenseiten der Türen zu bringen. Leider ist es mir nicht immer gelungen. Wenn man diese Stellen nun unbehandelt lässt und einfach „drüberölt“, gibt das sehr unschöne Farbverfälschungen durch die sehr unterschiedliche Ölaufnahme an diesen Stellen. Also, raus mit dem passenden Schabwerkzeug…
und die betroffenen Stellen gründlich ausgeschabt. Es sollte sich, wenn möglich, keinerlei Harz mehr in den Vertiefungen befinden.
Weil diese ausgeschabten Stellen oder evtl. herausgefallene Astteile nicht gerade dekorativ aussehen, verwende ich hier meist die Holzpaste von CLOU.
In diesem Fall habe ich statt der Lärchen-Paste, den Farbton Kiefer verwendet, weil der farblich besser gepasst hatte. Sollten die Fehlstellen zu tief sein, kann es vorkommen, das man die Spachtelmasse mehrmals auftragen und schleifen muss, um wieder eine ebene Oberfläche zu erhalten.
Bis die gespachtelten Stellen durchgetrocknet waren, habe ich mich ein wenig mit den verschiedenen Farbtönen beschäftigt. Zur Auswahl standen das Möbel-Hartöl, farblos, von Natural-Farben, dann noch Holzlasur in Lärche oder in Zeder. Damit sich die beste alles Ehefrauen ein besseres Bild davon machen konnte, hab ich ihr mal drei Farbmuster angefertigt.
Die Wahl viel dann letztendlich auf das farblose Hartöl.
Ich fülle mir hierzu immer eine kleine Menge aus dem großen Gebinde in ein kleineres Behältnis, um unnötige Verschmutzung des Öls bestmöglich zu vermeiden. Aufgetragen habe ich das Öl mit einem Schwamm von Natural-Farben. Es funktioniert aber mit einem Handelsüblichen Haushaltsschwamm genau so gut.
Zuerst tragen ich im Inneren des Korpus das Öl satt auf, warte ein paar Minuten, bis die ersten leicht trockenen Stellen sichtbar werden und öle dann noch einmal satt nach. Das wiederhole ich so lange, bis das Holz an keiner Stelle mehr Öl aufnimmt. Irgendwie passt die Maserung der Birke-MPX Rückwand recht gut…
Ebenso verfahre ich mit der Außenseite des Korpus. Das Lärchenholz nimmt das Öl sehr zügig auf. Hätte ich wegen dem doch recht hohen Harzanteil nicht vermutet.
Die Oberfläche wird durch das Hartöl nicht zu fest angefeuert. Nach ca. 30 Minuten habe ich den kompletten Korpus innen und außen mit fußelfreien Baumwolllappen abgerieben.
Weil das ganze ja ein „Hängeschrank“ werden soll, habe ich dann noch eine Keilleiste oben und eine Abstandsleiste unten angebracht. Die Beschläge für die Türen und die Fachbodenträger wurden wieder montiert und aus Platzgründen wurde der Korpus ohne Türen und Schublade erstmal zum überwintern unter das Terrassendach verfrachtet. Bevor ich den Schrank im Frühjahr montiere (die Chefin muss da erst noch den rechten Platz dafür schaffen) werde ich den Korpus noch einmal komplett ölen und mit Natural Pflegewachsöl nachpolieren.
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