Nach einer „kurzen“ Zwangspause, geschuldet dem gestiegenem Arbeitsaufkommen in meiner Firma, geht es nun hier weiter mit der Endmontage der Schraubengläser und der Domino-Lagerbehälter.

Geplant hatte ich ja zu Anfang, die Deckel der Schraubgläser bündig in die MPX-Trägerplatte einzulassen und mit Zweikomponenten-Kleber festzukleben. Warum, werdet ihr euch vieleicht fragen? – naja, einfach, weil ich es ausprobieren wollte. Manchmal sind meine Beweggründe ganz simpel…:-)  Leider fand sich in meiner Sammlung keine passende Lochsäge und bei „Feine Werkzeuge“ war der Kreisschneider, der mein Problem gelöst hätte, gerade nicht lieferbar. Da ich aber nicht so lange warten wollte, habe ich mich dann doch für die einfache Variante entschieden und die Deckel einfach aufgeschraubt.

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Da das Blech der Deckel doch recht dünn ist, habe ich sie lieber auf am WABECO-Bohrständer vorgebohrt…

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und sie mittels zweier kleiner Schräubchen zum Verweilen an ihrem zugewiesenen Platz überredet. Bei den Schleif- und Montagearbeiten für dieses Projekt kam zum ersten Mal mein neu erworbenes Festool VAC-System zum Einsatz. Durch die verschiedenen Aufsätze in unterschiedlichen Längen und Breiten werden auch sehr schmale Werkstücke ohne Zwingen bomenfest gehalten. Es ist wirklich eine große Erleichterung, wenn man nicht genug Platz hat, eine Zwinge vernünftig anzusetzen.

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Irgendwie sind auf „wundersame Weise“ 5 meiner Marmeladengläser verschwunden…:-) Wer sich die wohl ausgeliehen hat? Ich hab da ja schon so meinen Verdacht…

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Weiter geht es mit der Montage des Gegenparts der Teleskopauszüge. Mittellinie anzeichnen – Schiene auflegen – Löcher mit der Anreißnadel vorstechen, damit beim festschrauben nix verrutscht – Schrauben rein – fertig.

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Gläser aufschrauben…

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fertig ist der erste von neun Gläserauszügen.

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Als nächster Schritt erfolgte der Zuschnitt aller benötigten Teile für die Domino-Lagerbehälter aus 8 mm Birken-Sperrholz. Da mein Holzhändler leider nur eine Platte in 1500 x 3000 mm auf Lager hatte, musste ich diese erst in der Lagerhalle auf meinem Zuschneidetisch in 3 mtr. Streifen auf Endhöhe vorformatieren. Diese Streifen konnte ich dann wieder problemlos auf der Kapex weiter verarbeiten.

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Auf dem Frästisch wurden dann bei allen Teilen an den Seiten 4 x 4 mm Falze eingefräst. Der Boden sitzt in einem 8 x 4 mm Falz, was das Ausrichten der Kistchen beim Verleimen schon mal erleichtern dürfte.

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Am Frästisch gelingen solche Falze in dünnem Plattenmaterial schnell, sauber und ohne Ausrisse.

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Da die Domino-Lagerbehälter auf den MPX-Auszügen beim herausfahren nicht wirklich verrutschsicher stehen bleiben würden, ich sie aber jederzeit herausnehmen wollte, habe ich mir eine recht simple „Befestigung“ dafür überlegt. Anzeichnen der Mittellinie… Auch das ist eine wahre Freude mit dem VAC-SYS, gerade in Verbindung mit diesem Micro-Anreißwinkel oder auch dem T-Square. Da verrutscht nix mehr.

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Beide Böden der Lagerbehälter werden passgenau auf dem MPX-Auszug aufgelegt. Vorher habe ich mir schon eine „Hilfslinie“ für die DF700 auf die Böden gezeichnet damit die Dübel auch schön mittig sitzen. Die DF700 aufsetzen und schön sachte die 5 mm Bohrungen einbringen.

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Möglich macht die Verwendung der kleineren Fräser der Festool DF500 auf der DF700 ein kleiner Adapter, der hier – klick – erhältlich ist. Die kleinen Domino-Dübel werden dann später in die MPX-Auszüge eingeleimt und auf Höhe des Bodens (hier 8 mm) abgelängt. Fertig ist der „Haltefest“ für die Lagerbehälter.

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Hier seht ihr nun meinen „Verleimaufbau“. Wer öfter meine Berichte verfolgt, hat bestimmt schon mitbekommen, das ich es liebe, wenn es beim verleimen stressfrei zugeht. Deshalb versuche ich, alles was ich zum Verleimen benötige, „am Platz“ zu haben. Alles andere ist „ausser Reichweite“. Mir erleichtert diese Vorgehensweise, gerade bei größeren Projekten, den Verleimprozess enorm.

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Die kleinen BESSEY-Einhandzwingen freuen sich – sie haben heute alle Ausgang.

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Nach dem der Leim genug Zeit zum trocknen hatte, werden noch mit dem ETS und 180er Schleifscheibe die Flächen geputzt.

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6 Auszüge mit jeweils zwei Lagerbehälter sollten erstmal ausreichen. (der Letzte ist noch „im Leim“)

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Hier noch ein paar Bilder von den montierten Gläser-Auszügen.

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Nun noch einräumen…

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Es können alle Auszüge gleichzeitig betätigt werden, ohne das der Schrank umfällt.

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Genug Platz für die Domino-Dübel

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Hier sieht man nochmal die Funktionsweise des „Haltefest“ für die Lagerkästen. Einfach aufstecken – fertig.

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Was jetzt noch fehlt ist die Schublade in der Mitte (wo momentan noch der weiße Karton und sonstiger Unrat „lagert“) und der Auszug für die Sonderzwingen unten links.

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Am unteren rechten Zwingen-Auszug habe ich noch zwei Halterungen für die Umleimerrollen angebracht. So haben auch diese einen Platz gefunden, wo sie nicht immer „rumgeschubbst“ werden…:-)
Im letzten Teil dieses Projekts wird es noch ein kleines „Beschriftungssystem“ geben, um sich in all den Gläsern zurecht zu finden. Die Domino-Lagerboxen erhalten auf der Stirnseite noch jeweils eine Inhaltsbeschriftung und die Schublade noch ein kleines, optisches Extra.

Servus, der Lothar

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