Um nun die Familienwappen gestalten zu können, braucht man, genau, die Familienwappen als Vorlage im richtigen Dateiformat.
Es gibt genug kostenlose Vorlagen im Internet in den unterschiedlichsten Ausführungen. Auf einer kostenpflichtigen Seite habe ich dann welche gefunden, die den Originalen aus der Serie am besten entsprachen.
Für kleines Geld konnte ich diese im .DXF-Format erwerben und gleich mit dem Entwerfen im CorelDraw beginnen.
So in Der Art habe ich mir das vorgestellt. Mal sehn, was draus wird…
Dann werden wieder die entsprechenden Skizzen in Fusion 360 importiert. Diesmal wird das ein wenig aufwändiger, da die Holzstruktur separat bearbeitet und in der Höhe angepasst werden muss, damit sie sich vom „Nut- und Feder-Untergrund als Maserung abhebt. Wenn dieser Arbeitsschritt beendet ist, wird noch das jeweilige Familienwappen und der Platz für das Namenschild aus dem Untergrund des Wappenschildes ausgespart.
*Einige der Familienwappen bestehen aus vielen „losen“ Teilen. Deshalb habe ich in CorelDraw jeweils eine Grundplatte mit konstruiert, die das jeweilige Familienwappen komplett in der Wappenform umschließt und den Einzelteilen den nötigen „Zusammenhalt“ garantiert. Auch war ich mir nicht sicher, da ich das vorher ja noch nie gemacht hatte, ob ich die erhabenen Teile der Familienwappen so genau bemalen würde können, ohne die Grundplatte, die ja denselben Holzfarbton wie das Wappenschild bekommen sollte, wieder mit zu bemalen. Deshalb habe ich mich dafür entschieden, die Familienwappen nicht gleich im Wappenschild mit zu drucken, sondern separat, also nur die Grundplatte und das Familienwappen.
Hier sieht man nun das lose mit Grundplatte eingesetzte Familienwappen mit dem Namenschild darunter.
Dann wieder rein damit in den Slicer und die Daten für den Drucker erstellen.
So kommt das Wappenschild dann aus dem Drucker. Druckzeit: ca. 6 Stunden – Gewicht: ca. 130 g
…das passende Familienwappen Druckzeit: ca. 2:18 Std. – Gewicht: ca. 20 g
… und zu guter Letzt noch den Halter für das Namenschild. Druckzeit: 3 Stück ca. 1:20 Std. – Gewicht: ca. 25 g
In diesen Halter wird dann das gelaserte Namenschild aus Echtholz eingelegt (damit auch in diesem Projekt wenigsten ein wenig „Holz“ vorkommt). Dazu aber später mehr.
So sieht dann die Endversion vor dem Bemalen aus. Das Ganze machen wir jetzt noch 8 x…
*Hier macht es sich wieder bezahlt, wenn man eine kleine Druckerfarm mit 5 identischen Drucken hat. Das verkürzt die Wartezeit schon enorm. Geduld ist eine der Grundtugenden, die man sich für dieses „Hobby“ dringend aneignen muß…:-)
Dann ist, leider, auch die längste Druckzeit vorbei und die 9 Familienwappen nebst Zubehör liegen in strahlendem EXTRUDR hellgrau vor mir und grinsen mich an…:-)
*Das Teil mit dem Wolfsschädel drauf spricht sogar: „Na, nu stell dich mal nicht so an hier. Mach ne Farbdose auf, schnapp Dir nen Pinsel und bring endlich ein wenig Farbe ins Spiel“. Oder hast Du Bammel, was zu versemmeln…?
So ganz Unrecht hat er ja nun nicht, der Wolfsschädel. Schließlich steht und fällt so ein 3D-Druck, so lange es sich nicht um so ein „profanes Funktionsteil“ wie einen „DOMINATOR“ handelt, schon ein wenig mit der passenden Bemalung.
Also gut, denk ich mir, was soll schon passieren? Du hast den ganzen Keller voll 3D-Drucker, wenns in die Hose geht, drucke ich das Teil eben nochmal, solange, bis es endlich gut ausschaut!
*Vorsichtshalber habe ich dann aber doch einen der „Prototypen“ ins Bemal-Rennen geschickt und einfach losgelegt. (Pinsel hab ich mir, ich glaube, eine halbe Tonne beim ÄÄÄÄÄÄgtschn-Markt gekauft. Wie sich im Nachhinein und nach längerer Testphase herausgestellt hat, sind die für diesen Spottpreis wirklich brauchbar. Ich musste nicht einmal ein Haar aus meinen „Gemälden“ rauspulen.) Pinsel hat die Stärke 3, glaub ich, nur der Stiel ist elend lang und ich muss aufpassen, damit ich mir nicht die Augen damit aussteche. Wenn Du mal über 60 bist und den ganzen Tag mit dem Nasenfahrrad rumlaufen musst, weil Du ohne das Ablaufdatum Deiner Leberkässemmel nicht mehr lesen kannst, musst Du einfach „nah ran“ an das Modell und da stört ein zu langer Pinsel. Ich hab ihn und seine Kollegen dann kurzerhand mit der FESTOOL-KAPEX bekannt gemacht. Passt.
Die passende Farbe rauszusuchen, ist auch nicht so einfach. Da ich für die 9 Wappenschilde doch einiges an Farbe brauchen werde, kommen da wohl meine „WAR GAMERS“ Farben von „The Army Painter“ wegen dem geringen Inhalt der Fläschchen mit gerade mal 18ml aus Kostengründen nicht infrage. Ich habe mich dann für die beiden Farben „Burnt umbra“ (dunkelbraun) für den Holzuntergrund und „Burnt sienna“ (hellbraun) für das sogenannte „Trockenbürsten“ der Firma „ARTECHO“ entschieden. Diese sind mit einer Füllmenge von 59ml schon sehr viel ergiebiger und auch günstiger. Für den Eisenrahmen des Schildes habe ich den Farbton „gunmetal“ aus der „WAR GAMERS“-Palette der Firma „The Army Painter“ verwendet.
Leider hab ich von den zwei nächsten Arbeitsschritten keine Bilder gemacht, war wohl doch ein wenig zu aufgeregt, beim ersten Mal…:-)
*Einfach, um es auszuprobieren, hab ich den Pinsel der Stärke 3 genommen, nen guten Klecks vom „Burnt umbra“ auf die Naßmal-Palette gedrückt, ein wenig Wasser dazu und losgemalt. Freihändig, ohne was abzudecken. Ging, bis auf ein paar kleinere „Ausrutscher“ recht zügig von der Hand. Dann kam der Rahmen… Pinselstärke 2 „gunmetal“ auf die Palette und weiter gehts. Ich muss ganz ehrlich gestehen, ich hätte nicht gedacht, dass ich doch noch so ein ruhiges Händchen für so feine Arbeiten habe.
Mit dem Farbton „Burnt Sienna“ habe ich dann das dunkelbraun mittels „Trockenbürsten“ wieder ein wenig aufgehellt. Beim Trockenbürsten, auch „Drybrushen“ genannt, wird ein dickerer Pinsel in den entsprechenden Farbton getaucht, auf einem trockenen Küchentuch ausgebürstet, bis fast keine Farbe mehr im Pinsel ist. Dann wird mit diesem „fast trockenem“ Pinsel leicht über die erhabenen Stellen gebürstet, die man ein wenig aufhellen will. Dadurch ergibt sich ein schöner Tiefeneffekt, der vorhandene Details nochmal besonders hervorhebt.
Da ich aber gerne alle mir bekannten Arbeitsweisen ausprobieren mag, hab ich mir gedacht, ich versuche mal, ob es den schneller geht, wenn ich die entsprechenden Teile vor dem Bemalen mit Linienband abdecke. Einfach, um schneller zu sein und nicht so viel „hinzinserln“ muss, wie man hier bei uns in Bayern so schön sagt. Diesmal, mit frischem Mut, gleich am ersten „Original“.
Dieses Vinyl-Linien-Klebeband gibt es von der Firma „3M“ extra für den Modellbaubereich. Es klebt sehr gut, auch auf rauen Untergründen und lässt sich Rückstandslos wieder abziehen.
Gut anreiben, besonders in den Ecken…
Kontur fertig abgedeckt…
Noch schnell einen Streifen Papierklebeband um die Kante, dann kann es auch schon losgehen.
Nachdem der erste Schild dann fertig bemalt war, bin ich doch wieder zur ersten Version des Bemalens zurückgekehrt. Komplett Freihändig und mit „hinzinserln“ macht es doch erheblich mehr Spaß, wie ich finde…
Nun kommt der Teil des Bemalens, der den höchsten „Herzinfarkt-Faktor“ aufweist, dem „Washen“. Washen bedeutet, dass Du alles, was Du vorher mit ruhiger Hand und liebevoll bemalt hast, mit einer Farbe, der sogenannten „Wash“ einsaust und hoffst, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, um die Soße von allen erhabenen Stellen mit einem Stück „ZEWA“ wieder mühe- und liebevoll abzutupfen. Das Ergebnis zeig ich euch später am fertigen Schild, da ich da vor lauter „Abtupf-Hektik“ keine Bilder gemacht habe.
Weiter geht es mit den verschiedenen Inlays der Familienwappen. Hier nochmal der Rohzustand nach dem Druck.
Zuerst wird der Untergrund mit „Burnt umbra“ wie der Schilduntergrund bemalt. Ein Küchenschwamm, natürlich im Neuzustand, wird in kleine Stücke filetiert. Mit diesen Schwammstückchen tupfe ich dann die erhabenen Stellen mit „gunmetal silber“ ab. Gaaaanz vorsichtig, um nicht wieder den Untergrund mit zu bemalen. Wie man sieht, passieren schon mal kleine Ausrutscher. Die werden dann einfach nochmal kurz übermalt. Passt. Und auch hier, nachdem alles gut durchgetrocknet ist, erfolgt wieder das „washen“. Die „Wash“ ist übrigens ein Farbgemisch, das sich viele selber nach ihrem „Geheimrezept“ zusammenmischen. Ich könnte euch ja mein Rezept verraten, dann müsste ich euch aber leider…..nein, das lassen wir lieber…:-)
Im nächsten Schritt fertigen wir die Namenschilder der Familien. CorelDraw anwerfen, zeichnen und als .svg-Datei speichern, damit das Slicer-Programm des Lasers, ich benutze „Lightburn„, die Datei einlesen kann.
Die Namenschilder habe ich aus 4mm Eschenholz gelasert und dann ebenfalls mit der „Brush-Suppe“ schön schmuddelig gemacht.
Auch die Halter der Namensschilder hat das selbe Schicksal ereilt, erst „gunmetal“ dann „Brush-Suppe“.
Ich liebe es, wenn ich was schön schmuddelig machen kann…:-)
Und jetzt, zeig ich euch die Endversionen…
HOUSE STARK – winter is coming
HOUSE LANNISTER – hear me roar
HOUSE TARGARYEN – fire and blood
HOUSE BARATHEON – ours is the fury
HOUSE TULLY – family, duty, honour
HOUSE TYRELL – growing strong
HOUSE ARRYN – as high as honour
HOUSE GREYJOY – we do not sow
HOUSE MARTELL – unbowed, unbent, unbroken
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