Pünktliche zur Holz und Handwerk-Messe in Nürnberg stellt RECORD POWER zwei neuen Bandsägen vor. Die Sabre 350 und die Sabre 450. Nachdem ich zuletzt die RECORD POWER Stemmmaschine BM16 für die Firma Maschinenhandel Meyer GmbH & Co. KG aus Göttingen testen konnte, hat mir diesmal der Sven, Chef vom Maschinenhandel Meyer, diese beiden Neuheiten freundlicherweise zum Testen überlassen.

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Sehr ordentlich verpackt kam die Sabre 350 dann mit der Spedition bei mir an.

Bevor wir die Kiste aber öffnen, zuerst ein paar Daten zur Maschine, die ja auch nicht unwichtig sind.

BANDSÄGE RECORD POWER SABRE 350
Maximale Schnitttiefe:
285 mm
Ausladung: 345 mm
Tischabmessung: 546 x 400 mm
Tischhöhe vom Boden aus: 1029 mm
Schwungraddurchmesser: 350 mm
Bandlänge: 2820 mm
Bandbreiten: 6,35 mm – 19 mm
Bandgeschwindigkeit: 440 m / Min. und 1000 m Min.
Motordrehzahl: 1400 rpm
Spannung: 230 Volt
Frequenz: 50 Hz
Volllaststrom: 6.2 A
Kurzschlussfestigkeit: 1 kA
Motoreingangsleistung P1: 1500 Watt
Motorausgangsleistung P2: 1100 Watt
Schallleistungspegel: < 100 dBA
Schalldruckpegel: < 90 dBA
Innerer Ø Absaugstutzen: 93 mm
Äußerer Ø Absaugstutzen: 99 mm
Gewicht: 116 kg
Maße: H = 1892 mm x B = 870 mm x T = 656 mm
Link zum Anbieter Maschinenhandel Meyer: – klick mich –

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Wenn der Testbericht an sich auch da noch ein wenig „Aufschub“ brauchte – einen „kleinen“ Blick in die Schatzkiste konnte ich mir nicht verkneifen.

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Um der Kiste noch weitere Geheimnisse zu entlocken,

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musste aber erst der sehr massive Auflagetisch aus der Verpackung gewuchtet werden. Das gelingt am besten, unter Zuhilfenahme eines geeigneten „Hebelwerkzeugs“…

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Und weil ich das Teil schon mal in den Händen hatte, habe ich meine digitale Waage, die bis zu 100kg anzeigt, angeworfen. Mit knappen 23 kg hat der Auflagetisch schon ein stolzes „Kampfgewicht“, wie ich finde.

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Ein Leichtgewicht dagegen, der mitgelieferte Schiebestock aus thermoplastischem Kunststoff ABS. Das Teil macht einen recht stabilen und schlagzähen Eindruck.

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Nach dem Entfernen der oberen Styropor-Verpackung sehen wir auf den Grundkörper der Säge. Oben links im Karton befindet sich der noch zerlegte Unterschrank, auf den die Sabre 350 später montiert wird.
Sämtliches Zubehör, das der Säge beiliegt, ist sauber in stabilen Beuteln verpackt.

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Alle benötigten Zubehörteile sind vollständig vorhanden und machen einen sehr wertigen und massiven Eindruck. Was mich ganz besonders freut – das mitgelieferte Bordwerkzeug ist nicht, wie so oft, aus „Heringbüchsenblech“ gestanzt, sondern wirklich brauchbar. Die Führung für den Parallelanschlag besteht aus massivem Vollmaterial und wird später mit zwei M10 Gewindebolzen am Auflagetisch befestigt. Der Parallelanschlag selbst ist als massives Aluminium-Profil ausgelegt und wird von einer, ebenfalls sehr massiven, da aus Guss bestehenden Halterung, passgenau in der Spur gehalten.

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Bevor wir mit dem Aufbau des Unterschranks beginnen, studiere ich noch kurz die Bedienungs-und Aufbauanleitung, die einmal jeweils komplett in englischer und deutscher Sprache beiliegt. Noch mit dabei ist eine DVD mit weiterführenden Info’s und Beispielvideos. Leider beziehen sich alle darauf befindlichen Informationen auf ältere Modelle aus der RECORD POWER Bandsägen-Reihe. Wir finden hier keinerlei Hinweise oder Tipps für die Modelle SABRE 350 oder SABRE 450. Schade, eigentlich…

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Auch hier wieder kurze Bestandsaufnahme der benötigten Montageteile….check….alles dabei.

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Dann kann’s auch schon losgehen mit der Montage. Teile bereitlegen und nochmal in die Anleitung gucken, damit man nicht die richtigen Schrauben in die falschen Löcher…soll ja durchaus vorkommen, hab ich mir sagen lassen…:-)

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Ein wenig Vorsicht ist bei der Montage angebracht, da durch die Hammerschlaglackierung, die im Übrigen sehr sauber ausgeführt ist, die Teile ein sehr gute „Gleiteigenschaft“ untereinander „entwickeln“…:-)

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Ein paar Minuten später ist der Unterschrank fertig montiert und bietet in seinem Inneren, geteilt durch ein Zwischenfach, genug Stauraum für Sägebänder und Bordwerkzeug,

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Als nächsten Schritt habe ich dem Unterschrank noch einen „fahrbaren“ Untersatz spendieren,

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Da ich noch gut abgelagerte, 4cm starke Fichte-Bohlen rumliegen hatte, hab ich die gleich mal zur „Transportplattform“ umfunktioniert. Vier M8 Rampa-Muffen und dazu passende M8er Schrauben halten Unterschrank und Säge unverrückbar auf der Tragplatte fest.

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Die vier bremsbaren Doppelrollen sollten der knapp 120 kg schweren Sabre 350 die nötige Mobilität verschaffen. Sind alle vier Räder gebremst, steht die Säge wie am Boden festgeschraubt.

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So Leute, nun war bei mir der Moment gekommen um mal kurz in mich zu gehen und darüber nachzudenken, welche Menschen in meiner allernächsten Umgebung den nun zu meinem „engsten Freundeskreis“ gehören. Was ich damit sagen will – allein bekommt ihr das Baby ja vielleicht noch aus der Schachtel, wenn Ihr sie hochkant stellt, die Schachtel, und den Sägen-Grundkörper dann mit grazilen Schaukelbewegungen aus der Verpackung tanzen lasst. Was ihr aber definitiv nicht schaffen werdet, ist, dass Ihr die Säge alleine auf den Unterbau wuchtet, und gleichzeitig darauf achtet, das beim Anheften der vier Befestigungsschrauben, die Maschine nicht doch noch schnell einen unvorhergesehenen Fluchtversuch in Richtung Werkstattboden unternimmt. Zum Glück war aber mein Nachbar zur Stelle, noch jung und voller Tatendrang, der dann mit mir zusammen die Säge aus der Garage in meine Werkstatt getragen hat. Mit vereinten Kräften war dann auch die Montage der Säge auf dem Unterbau problemlos möglich. Leider gibt es von dieser „Hauruck-Aktion“ kein Bildmaterial – der Nachbar hatte es eilig, die Freundin wartete bereits und ich hatte einfach keine Hand mehr über, um die Knipsmaschine zu halten. Man möge mir verzeihen…:-)

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Dafür bekommt ihr hier eine kleine „Rundumsicht“ auf das, was uns nach erfolgreicher Montage erwartet.

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Los geht’s mit der Montage und den Einstellarbeiten.
Leicht eingeölt zeigt sich mir nach dem Auspacken der Auflagetisch. Erfreulicherweise wurde diesmal ein „Transportschutz-Öl“ verwendet…

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…das sich sehr leicht mit Balistol-Harzlöser entfernen lässt. Einmal kurz einsprühen…zwei Minuten warten…

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… und schon haben wir einen Blitz-Blank sauberen Auflagentisch. Fertig für die Montage.

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Montiert wird der Auflagetisch dann auf der von 0° – 45° verstellbaren Halterung, die hier nicht wie bei anderen Maschinen aus verstärktem Stahlblech, sondern aus massivem Gusseisen gefertigt ist. Die vier Befestigungsbohrungen sind ein wenig größer ausgelegt, als der Schrauben-Durchmesser, somit kann der Tisch sehr einfach parallel zum Sägeblatt ausgerichtet werden.

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Da der Tisch ja nicht gerade ein Leichtgewicht ist, sollte man beim Einführen des Sägeblattes ein wenig Vorsicht walten lassen um das Blatt nicht zu beschädigen. Auch ist es ratsam, die vier Befestigungsschrauben vorher in unmittelbarer Nähe zu positionieren, weil man den Tisch, wenn er erst mal auf der Halterung sitzt, bauartbedingt nicht mehr einfach so losgelassen kann, ohne Gefahr zu laufen, das einem das Teil seitlich herunterkippt. Deshalb – Schrauben an die Maschine legen, Tisch draufheben, Schrauben anheften und schon kann nix mehr passieren.

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Die vier Befestigungsschrauben werden zuerst nur „Handfest“ angezogen um den Auflagetisch später leichter ausrichten zu können.

Bevor wir mit der Tischfeineinstellung beginnen, montieren wir noch die Einstellschraube für die Tischrückstellung. Dazu schwenken wir den Auflagetisch mit Hilfe des Ringschlüssels ein wenig in Richtung 30°. Die Schraube wird dann so weit mit der Hand eingedreht, dass sie erstmal nicht auf dem Schwenkblock aufliegt, da sonst der Tisch nicht richtig ausgerichtet werden kann.

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Die Funktion des Schwenkblocks besteht darin, in der Stellung „Einstellung 90°“ den Tisch bei der Rückstellung wieder im 90° Winkel zum Sägeblatt zu justieren. In der Stellung „Einstellung -0 Bereich“ kann der Tisch bis – 10 Grad für Negativschnitte verstellt werden.

 

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Nachdem wir den Auflagetisch wieder in seine 90° Ausgangsstellung zurückgedreht und mit dem Klemmhebel fixiert haben, können wir mit dem Ausrichten des Auflagetisches parallel zum Sägeblatt beginnen. Dazu positionieren wir durch vorsichtiges Verschieben des Tisches das Sägeblatt genau mittig zur Sägeblattaussparung.

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Um den Tisch nun genau parallel zum Sägeblatt einzurichten, legen wir einen Winkel bündig an das Sägeblatt…

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…und messen den Abstand zur Führungsnut im Tisch auf der rechten und linken Seite. Wenn die Werte auf beiden Seiten gleich sind, können wir, ohne den Tisch nochmal zu verschieben, der Reihe nach alle vier Befestigungsschrauben festziehen.

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Wenn alles passt, sollte unser Ergebnis so aussehen.

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Unter Zuhilfenahme einer Bevelbox prüfen wir nun den Winkel des Sägeblattes. Den Wert, den uns die Bevel-Box anzeigt, müssen wir als gegeben hinnehmen, da wir den Winkel des Sägeblattes nicht verstellen können.

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Was wir aber verstellen können, um unseren notwendigen Winkel von 90° zu bekommen, ist der Auflagetisch. Dazu stellen wir unsere Bevel-Box auf den Tisch und einen geeigneten Winkel zur Kontrolle an’s Sägeblatt. Ich habe hier noch beide Teile (Bevel-Box und Winkel) in einer Linie ausgerichtet, um Messfehler durch Schrägstellung zu vermeiden.

Wir lösen den Feststellhebel für die Tischverstellung durch einen Schwenk nach links, und können den Tisch nun langsam, mit Gefühl, und einem Blick auf unsere Bevel-Box und den Kontrollwinkel so lange mit dem mitgelieferten Ringschlüssel verstellen, bis der Winkel bündig am Sägeblatt anliegt. Hier sollte man ruhig ein wenig „rumprobieren“, bis kein Spalt mehr zwischen Winkel und Sägeblatt zu erkennen ist. Dann wird der Tisch mit dem Feststellhebel in seiner Position arretiert und die Bevel-Box auf den Wert „0“ zurückgesetzt. Wenn alles richtig gelaufen ist, stehen Tisch und Sägeblatt nun genau im 90° Winkel zueinander.

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Ein Blick auf die Winkelscala unter dem Auflagetisch verrät uns, ob der angezeigte Wert auf der Scala mit unserem eben eingestellten Wert übereinstimmt. Sollte hier der kleine, silberne Markierungspfeil nicht genau auf 0° stehen, kann man diesen durch lösen der kleinen Schraube schnell neu justieren.

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Damit der Tisch, nachdem er z.B. auf 45° geschwenkt wurde, nach dem Zurückschwenken wieder in seine 90° Position zurückkehrt und nicht aufs Neue einjustiert werden muss, finden wir rechts neben der Winkelscala, auf der Oberseite des unteren Maschinengehäuses, den Schwenkblock, auf dem die Einstellschraube, die wir ja kurz davor in den Tisch eingeschraubt hatten, aufliegen muss. Sollte nun zwischen Schwenkblock und Schraube ein Spalt sichtbar sein, drehen wir die Schraube mit der Kontermutter „per Hand“ soweit aus dem Tisch heraus, bis sie leicht auf dem Schwenkblock aufliegt. Dann ziehen wir die Kontermutter zuerst mit der Hand fest, überprüfen nochmal mit der Bevel-Box und unserem Kontrollwinkel, ob sich der Tisch noch genau in der 90° Position befindet. (Die Bevel-Box sollte hier wieder, wie vorhin, 0° anzeigen) Stimmt der Winkel, können wir die Kontermuttern nun mit Hilfe eines 13er Gabel- oder Ringschlüssels mit Gefühl festziehen.

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Schwenken wir jetzt den Tisch, sollten die Werte auf unserer Bevel-Box…

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mit den Werten der Maßskala an der Maschine übereinstimmen.

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In einem Video auf YouTube, in dem ebenfalls eine Sabre vorgestellt wurde, hier war es aber die Sabre 450, viel die Äußerung, das es von Nöten wäre, das Sägeblatt auch am Rücken auf Rechtwinkligkeit zu überprüfen. Das habe ich dann gleich mal gemacht – so gut das eben mit der sehr schmalen Auflagefläche ging. Die Box zeigte mir dann nach mehreren Versuchen immer den gleichen Wert von 89,6° an. Im Video wurde dann geraten, falls der Winkel hier nicht 90° beträgt, diesen doch durch Verstellen des Bandlaufknaufs oben an der Säge „einzustellen“.

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Lieber YouTuber, leider unterliegst Du hier einem Irrtum. Mit dem Bandlaufknauf verstellt man lediglich die Lage des Bandes auf den Umlenkrollen, aber keinesfalls den Neigungswinkel des Sägebandes. Da die beiden Umlenkrollen mit einer balligen Auflage versehen sind, sollte bei dieser Maschine das Sägeband immer in der Mitte der Umlenkrollen laufen. Deshalb beeinträchtigt meiner Meinung nach eine Abweichung von 0.4°, gemessen an der Rückseite des Sägeblattes, in keinster Weise das Schnittergebnis negativ.

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Nachdem nun Tisch und Sägeblatt genau ausgerichtet sind, erfolgt die Montage der Führung für den Parallelanschlag. Die Führungsschiene wird mit den zwei verstellbaren M10er Gewindebolzen in die dafür vorgesehenen Bohrungen am Tisch eingesteckt und von der Innenseite des Tisches aus mit zwei M10er Muttern gesichert.

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Damit der Parallelanschlaghalter mit dem montierten Parallelanschlag genau rechtwinkelig zum Sägeblatt steht, ist es wichtig, die Führungsstange zuerst exakt parallel zum Auflagetsich auszurichten. Mit den verstellbaren M10er Bolzen an der Führungsstange kann der Abstand sehr genau eingestellt werden. Sind die Maße auf beiden Seiten des Tisches gleich, können die beiden M10er Kontermuttern angezogen werden.

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Damit sich später der Parallelanschlag nicht nur vertikal, sondern auch horizontal im richtigen Winkel befindet, muss auch die Höhe der Führungsstange zur Oberkante des Auflagetisches eingestellt werden. Sollte es hier auf einer Seite eine Differenz geben, einfach nochmal vorsichtig die Kontermutter auf der Seite lösen, auf der die Differenz besteht. Die Führungsstange kann dann leicht nach oben oder unten bewegt werden, bis auf beiden Seiten die Messwerte gleich sind. Die Kontermutter wird dann wieder festgezogen.

Die  Massscala in Millimeter und Inch ist nicht aufgedruckt, sondern „spürbar“ geätzt oder gelasert und sollte somit sehr lange „sichtbar“ bleiben.

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Der Halter für den Parallelanschlag kann nun auf die Führungsschiene aufgeschoben werden und ist bereit, den Parallelanschlag aufzunehmen.

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Der Parallelanschlag muss immer bis zur Vorderkante des Halters aufgeschoben werden.

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Wie bereits beschrieben, ist der Parallelanschlag aus massivem Aluminium-Profil gefertigt, und an der Unterseite mit zwei Kunststoffgleitern versehen, die dafür sorgen, dass der Anschlag leicht über den Auflagetisch gleitet aber auch gleichzeitig als Abstandshalter dienen.

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Um nun den Parallelanschlag im 90° Winkel zum Sägeblatt auszurichten, fixieren wir zuerst den Parallelanschlaghalter auf der Führungsstange durch festziehen des Feststellknaufs.

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Der Halter für den Parallelanschlag ist mit einem Nockenantrieb ausgestattet. Dieser erlaubt das sehr genaue Justieren des Parallelanschlags durch drehen des Winkeleinstellknaufs nach links oder rechts.
Mit einem geeigneten Winkel überprüfen wir, ob der Parallelanschlag horizontal genau auf 90° eingerichtet ist. Der Winkeleinstellknauf wird dann mit der Kontermutter gesichert und der Parallelanschlag mit dem Arretierknauf in dieser Lage fixiert.

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Noch kurz die vertikale Ausrichtung des Parallelanschlags kontrolliert – check und passt.

Damit auch beim Sägen von dünnen Werkstücken die Sägebandführung so weit wie nötig abgesenkt werden kann, ist es möglich, den Parallelanschlag liegend zu montieren.

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Zur Abstützung des Werkstücks bei geneigtem Tisch kann der Parallelanschlag auch auf der rechten Seite montiert werden. Dazu wird einfach der Klemmhebel für den Nockenantrieb vom Halter abgeschraubt und auf der gegenüberliegenden Seite des Halters wieder montiert. Der komplette Parallelanschlag kann nun von der rechten Seite aus auf die Führungsschiene aufgeschoben werden.

Somit sind alle notwendigen Anbauteile des Auflagetisches korrekt ausgerichtet und wir können uns der Einstellung der Bandführungen zuwenden.

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Die Sabre 350 ist mit zwei Bandführungssets ausgestattet. Diese können komplett Werkzeuglos eingestellt werden. Drei Kugellager pro Set sorgen dafür, dass das Sägeband präzise in der „Spur“ bleibt.
Jeweils ein Kugellager Ø 35 x 11 mm links und rechts geben dem Sägeband die nötige Seitenführung. Das dritte im Bunde ist für die Abstützung des Sägebandes von hinten zuständig. Alle tragenden Teile der Bandführung sind aus massivem Stahl gefertigt. Die Feststellgriffe aus Kunsstoff sind gut erreichbar und leicht zu bedienen.

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Um nun die Bandführungen exakt einstellen zu können, spannen wir zuerst das Sägeband mit dem Sägeband-Schnellspannhebel.

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Wir lösen zuerst den Befestigungshebel, der die komplette Führungsbaugruppe in Position hält. Dann lösen wir die Kunststoff-Halteschraube für die hintere Bandführung, damit auch diesem Kugellager genug Raum zum Justieren bleibt. Wir können nun die gesamte Baugruppe problemlos vor und zurückbewegen. Jetzt schieben wir die Baugruppe so weit nach vorne, bis die Vorderkante der beiden Kugellager ca, 1-2 mm hinter den Sägezähnen steht. Jetzt können wir den Befestigungshebel für die Führungsbaugruppe wieder vorsichtig festziehen, ohne dabei unsere Einstellung zu verändern.

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Jetzt lösen wir die Kunststoff-Halteschrauben für die beiden Seitenführungslager. In der Führung der Lager sind zwei Druckfedern verbaut, die dafür sorgen, dass die runden Führungsbolzen nach dem Öffnen der Halteschrauben ein Stück herausgleiten. Wir drücken nun mit dem Daumen einen der Führungsbolzen langsam in Richtung Sägeband. Das Kugellager sollten so nahe wie möglich an das Sägeband herangeführt werden, ohne jedoch das Sägeband im Leerlauf zu berühren. Mit ein wenig Probieren bekommt man sehr schnell das richtige Gefühl dafür, wie weit man den Führungsbolzen hineindrücken muss. Mit der einen Hand drücken, mit der anderen wird die Halteschraube wieder festgedreht. Wer das Gefummel bei andern Bandsägen mit Inbusschlüsseln usw. kennt, wird die Werkezuglose Verstellung der Sabre 350 nicht mehr missen wollen.

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Wenn beide Seitenführungen auf diese Weise eingestellt sind, widmen wir uns der hinteren Sägebandführung. Dazu lösen wir wieder die Kunststoff-Halteschraube, bis auch hier der Führungsbolzen ein Stück aus seinem Lager gleitet. Wie bei den Seitenführungen drücken wir wieder den Bolzen mit dem Daumen in Richtung Sägebandrücken. Der Abstand sollte ca. 2-3 mm zum Sägebandrücken betragen, da das Sägeband während des Sägevorgangs in Richtung Kugellager gedrückt wird und dann anliegt. Halteschraube wieder festziehen und die obere Bandführung ist fertig montiert.

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Die Einstellung der unteren Sägebandführung erfolgt analog zur oberen.

Die Möglichkeit der Werkzeuglosen Bandführungseinstellung verkürzt die Zeit für den Sägebandwechsel und den Aufwand der damit einhergehenden Einstellschritte meiner Meinung nach erheblich.

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Um bei einem Wechsel das Sägeband durch den Schlitz im Auflagetisch führen zu können, muss zuerst der Sicherungsstift entfernt werden.

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Dann wird das Sägeband mit dem Bandschnellspannhebel entspannt.

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Um das Sägeband abnehmen zu können, öffnen wir beide Türen am Maschinengehäuse und fädeln das Sägeband links und rechts aus den Sägebandabdeckungen…

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…zum Schluss wird das Sägeband noch durch den Schlitz im Auflagetisch geführt. Die Montage des Sägebandes erfolgt dann in umgekehrter Reihenfolge.

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Nachdem das neue Sägeband wieder montiert und mit dem Schnellspannhebel gespannt wurde, kann die endgültige Spannung des Bandes auf der Oberseite der Maschine mit dem Bandspannungsknauf eingestellt werden. Die Sabre 350 ist mit einem Blattspannungsindikator ausgestattet, der durch ein Sichtfenster in der oberen Gerätetür sichtbar ist. Dieser kann als ungefähre Richtlinie für die benötigte Spannung verschiedener Sägebänder verwendet werden. Nach einem Sägebandwechsel teste ich die Bandspannung, indem ich die Bandführung auf die höchste Position stelle und mit dem Schiebestock seitlich gegen das Sägeband drücke. Das Band sollte sie dabei nicht weiter als 4 mm durchdrücken lassen. Da es zur Einstellung der Bandspannung recht viele unterschiedliche Meinungen gibt, ist es immer noch der beste Indikator, wenn die Säge wie gewünscht sägt. Sollten einmal evtl. Einstellungs- und Bandspannungsversuche nicht mehr zur gewohnten Schnittqualität führen, ist es wahrscheinlich an der Zeit, ein neues Sägeband anzuschaffen. Weiter geht es, wie bereits weiter oben beschrieben, mit der Einstellung der Sägebandführungen.

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Ist auch diese Einstellung abgeschlossen, wird noch der richtige Sitz des Sägebandes auf den Schwungrädern kontrolliert. Das Sägeband sollte dabei mittig auf der balligen Auflagefläche des Schwungrades liegen. Sollte das nicht der Fall sein, so kann die Lage des Sägebandes recht einfach mit dem Knopf zur Bandlaufverstellung auf der Rückseite der Maschnine reguliert werden. Die Sabre 350 ist nun wieder einsatzbereit. Nach ein paar Versuchen schafft man einen kompletten Sägeblattwechsel incl. aller Einstellarbeiten unter drei Minuten… wenn ich da an meine Makita denke…:-)

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Mit der Sabre 350 können Werkstücke bis zu einer Höhe von 285 mm gesägt werden. Zum Einsatz kommen dabei Sägebänder mit einer Länge von 2820 mm und Sägebandbreiten von 6,35 – 19 mm. Mit diesen Maßen ist die Sabre 350 sowohl für den ambitionierten Drechsler, als auch für den semi-professionellen Hobby-Schreiner die richtige Wahl.

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Abgesaugt wird die Sabre 350 über einen Absaugstutzen mit einem Außendurchmesser von 99 mm.

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Leider kann ich zur endgültigen Qualität der Absaugung noch nichts sagen, da meine große Bernardo 450 Absauganlage noch nicht montiert ist.

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Um aber zu testen, wie sich die Sabre 350 mit meiner Zyklon-Absaugung betreiben lässt, habe ich mir aus einem Stück Absaugschlauch, einer DN110 HT-Muffe und einer Reduzierung DN110 auf DN50 ein „Reduzierungsstück“  gebaut. Die DN110 HT-Muffe hat leider einen Innendurchmesser von 110 mm und passt somit nicht wirklich auf den Absaugstutzen der Bandsäge.

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Die Absaugleistung mit meiner Zyklon-Anlage in Verbindung mit dem Festool-Midi-Sauger, klappt zwar leidlich gut, was ein Blick auf den Zyklon während des Sägevorgangs zeigt. Es bleibt aber noch einiges an Sägemehl in der Maschine zurück. Ob sich das noch verbessert, wenn die Bernardo angeschlossen ist, wird sich zeigen…

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Die Sabre 350 ist mit verschiedenen Sicherheitsfunktionen ausgestattet, die lt. Anleitung, wöchentlich auf ihre Funktion überprüft werden sollten. Die beiden Türen am Maschinengehäuse sind mit ineinandergreifenden Mikroschaltern ausgestattet, die die Maschine sofort stoppen, wenn während des Sägevorgangs eine der Türen geöffnet wird. Die beste Möglichkeit, um die Sicherheitsschalter zu testen, ergibt sich bei einem Sägebandwechsel, wenn noch kein Band montiert ist. Dazu wird die Maschine bei geschlossenen Türen eingeschaltet. Dann eine Türe öffnen. Die Säge sollte nun sofort stoppen. Ist dies nicht der Fall, kann einer der Mikroschalter verschmutzt, verstellt oder defekt sein. Bringt die Reinigung oder Einstellung kein besseres Ergebnis, ist der Mikroschalter sofort auszutauschen.

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Durch Umsetzen des Antriebsriemens kann die Sabre 350 mit zwei unterschiedlichen Geschwindigkeiten betrieben werden. 1000m/min ist die richtige Drehzahl für alle Holz- und Plattenwerkstoffe. Für Nichteisenmetalle ist die niedrigere Drehzahl von 440m/min gedacht.

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Durch lösen des Spannhandrades auf der Vorderseite der Maschine kann die Spannung des Antriebsriemens gelockert und der Riemen dann sehr einfach umgesetzt werden.

Mein Fazit zur RECORD POWER SABRE 350
Wer eine sehr ausgereifte, sauber verarbeitete und stabile Maschine sucht, die auch mit größeren Werkstücken sehr gut zurecht kommt, der ist mit der SABRE 350 wirklich gut bedient. Einer der großen Vorteile dieser Maschine ist der Verhältnismäßig geringe Platzbedarf trotz großer Leistungsmerkmale. Deshalb ist sie auch für kleinere Hobby-Werkstätten (wie bei mir) bestens geeignet. Bei diesem Preis-Leistungsverhältnis und nicht zu vergessen der 5-jährigen Garantieleistung bleiben keine Wünsche offen.