Meine ersten „Erfahrungen“ mit dem Thema Holzbearbeitung machte ich in meiner Schilderwerkstatt. Ich musste aber sehr schnell feststellen, das die Bearbeitung von Holzwerkstoffen aller Art einen großen Nachteil gegenüber den anderen von mir sonst verwendeten Materialien mit sich brachte. Die nicht zu verachtende Staubentwicklung. Leider lässt sich das Aufbringen von Klebefolien auf Schilder aller Art nicht wirklich mit dieser Staubentwicklung in Einklang bringen. Entweder man ist laufen am Putzen, oder laufend am Ärgern, weil dieser feine Holzstaub durch die statische Aufladung geradezu magisch vom verwendeten Schildmaterial und den Klebefolien angezogen wird. Auch sind die Ablagerung dieser „Stäube“ in den Regalen und Schränken nicht wirklich lustig.
Deshalb musste eine praktikable Lösung her. Da im Wohnhaus noch ein Raum mit 20 qm für meine Firma „reserviert“ war, dieser aber nur noch recht sporadisch genutzt wurde, kam mir dann im März 2015 die Idee, hier meine kleine Schreinerwerkstatt einzurichten. Einer der größten Vorteile dieses Raumes ist, das er ebenerdig raus in den Garten einen zweiten Zugang hat. Hier kann man auch mal eine Maschine vor oder an die Tür schieben, wenn mal längere Teile durch den Hobel oder die Säge müssen. Auch ist der Estrich sehr gerade und bereits mit strapazierfähigem Industrie-PVC belegt, der schon einige „Betriebsstunden“ auf dem Buckel hat und sehr gut zu reinigen ist.
Der nächste große Vorteil in diesem Raum – schön warm im Winter durch Zentralheizung. Die Beleuchtung ist eigentlich schon recht gut – auch zum Schildermachen braucht man helles Licht. Aber evtl. werde ich die Neonlampen noch durch Led`s ersetzen.
Noch steht alles voll Gerödel….
… oh Mann, wo wird das wieder alles Platz finden….auch wenn man ein ganzen Haus sein Eigen nennen kann, ist der vorhandene Platz immer rar.
Das war jetzt mal ein kleiner „Rundblick“ über den Raum, der, so hoffe ich, mal meine neue, kleine und feine Werkstatt werden wird.
Wie man sieht, dominiert ein riesiger, massiver Arbeitstisch (150 x 300 cm) mit einer 40 mm Multiplexplatte den Raum. Diese Platte wurde ca. 5 x dick mit Bootslack mittels einer Kunststoff-Maler-Walze gerollt und diente dazu, Klebefolien im Naßklebeverfahren auf das Schildmaterial aufzubringen, oder es wurden Großformatige Fotos darauf kaschiert. Da diese Abläufe nun aber in der großen Schilderwerkstatt maschinell erledigt werden, muss ich diesen Super-Tisch leider einem anderen Bestimmungszweck zuführen.
Also schnell das Absaugmobli und die TS 55 geholt und aus der unhandlichen Platte…
… die Arbeitsplatten für die neue Werkbank gesägt. 40 mm Multiplex – gut abgelagert – für die TS 55 absolut kein Problem. Ein wenig hat mein Herz schon geblutet. Hat mir der Tisch doch fast 2 Jahrzehnte sehr gute Dienste geleistet. Aber naja, er darf ja bleiben, wenn auch in Teilen…
Als ich zur damaligen Zeit diese Fotos gemacht habe, wollte ich damit einfach nur ein wenig die Entstehung der Werkstatt für mich persönlich dokumentieren. An einen eigenen Blog dachte ich damals noch nicht. Deshalb fehlen leider immer wieder ein paar Bilder von verschiedenen Arbeitsschritten. So auch hier von den fertig zugeschnittenen Arbeitsplatten. Aber ich glaube, mit ein wenig Fantasie kann man sich das schon vorstellen…:-) Bei allen neuen Projekten hab ich dann lieber immer ein „paar“ Fotos mehr gemacht….
Ok…ihr kennt nun die damalige Ausgangslage. Das große rote Regal konnte ich noch nicht ausräumen und abbauen, weil im anderen Raum noch kein Platz dafür vorhanden war. Da ich aber alle benötigten Arbeitsschritte bereits in der „neuen Werkstatt“ ausführen wollte, war ich sehr gespannt, wie das alles Platzmäßig funktioniern würde. Die beiden IKEA-Regale musste ich, bevor ich mit der Werkbank starten konnte, auch erst noch „leicht“ verändern um sie an ihren neuen Bestimmungsorten unterzubringen.
Das dunkle IKEA-Regal wollte meine Frau als hohen Schuhschrank in die Ankleide stellen. Leider war es dafür um 20 cm zu tief.
Also zerlegen, Seitenteile, Boden, Deckel und jede Menge Fachböden um 20 cm kürzen, neue Falze für die Rückwand fräsen, die hintere Lochreihe wieder herstellen, neue Bohrungen für die Schraubverbindungen einbringen, alles wieder zusammenbauen, eine neue Tür montieren, Lob von der Heeresleitung einstreichen und freuen, weil wieder ein Teil aus meiner Werkstatt raus ist. Pffffffff….
Das helle IKEA-Regal sollte einer etwas „männlicheren“ Bestimmung zugeführt werden. Meine ganzen Festool-Systainer standen mir schon geraume Zeit im Weg und sehnten sich nach einem sicheren Zufluchtsort, wo sie nicht immer als Sitzgelegenheit oder Ablage herhalten mussten, sondern einfach entspannt „parken“ konnten. Damit der Schrank aber in die Ecke zwischen den beiden Fenstern passte, musste ich ihn ebenfalls in der Tiefe ein wenig „pimpen“.
Die Systainer haben eine einheitliche Tiefe von 30 cm, also reicht eine Schranktiefe von 32 cm aus. Das passte auch sehr gut mit dem Eckmaß, ohne das der Schrank später ins Fenster ragen würde und es zum putzen nicht mehr richtig geöffnet werden könnte.
Wenn ich noch ein paar Bilder vom Umbau der beiden IKEA-PAX-Schränke finde, kann ich dazu ja noch eine kurze Baudoku machen.
Das weiße Regal wurde der thermischen Verwertung zugeführt, die massiven Beine 150 x 150 mm vom Arbeitstisch eingelagert für ein evtl. späteres Projekt.
Nachdem der Raum nun so gut wie möglich „entkernt“ war, konnte ich die genauere Planung in Angriff nehmen. Nachdem ja alle Theorie grau ist und ich mir nur wirklich was vorstellen kann, wenn ich das am Besten als Modell vor mir habe, kam eines meiner Lieblingsprogramme zum Einsatz. SketchUp… also rann an den Rechner und im nächsten Teil gehts los mit der Planung.
Hier schon mal ein kleiner Vorgesachmack vom „Platzangebot“ 5 x 4 x 2,53 mtr. Raummaß.
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